Mercedes W111 230S Zerlegung Teil 2, wir brauchen den Franzosen Motor, die Flosse in der Gartenlaube wartet auf ihr Spenderherz. Es gibt Tage, an denen dauert das „Raus damit“ länger, wie das „Rein damit.“ Heute liegt das an der Aufhängung der Vorderachse. Die Gummi`s sind Matsche, kein Heben des Vorderwagens ohne Risiko, dass der Motor an der Stirnwand anschlägt. Oder an Deiner Stirnplatte. Schon klar, die Stabis würden ihn grade noch halten. Aber das Abenteuer ist toll: Hast Du`n Brett vor Kopf? Nee, `ne Ölwanne. Seit gestern Mittag 13 Uhr 14.  

Motor und Getriebe müssen am Stück raus, der Ebay Motorkran made in China darf zeigen, was er drauf hat. In der Zusammenfassung fällt die Bewertung einstimmig aus. Mehr als gedacht. Weniger, wie Spaß macht. Ernsthaft. Langsam gleitet der M180 römisch acht 947 aus seinem Motorraum, in dem er in den letzten 53 Jahren bis zu 120 Pferde auf die Reise schickte. Er bockt, will nicht über den Schlossträger. Doch die Aussicht auf eine Zukunft in einer Karosse mit Automatik und Schiebedach schwebt ihn am Haken in die Freiheit. Sorry, Freizeit natürlich.

In den kommenden Tagen werden Motorblock und Anbauteile sorgfältig gereinigt. Nach großem Wartungsdienst und Tausch aller Flüssigkeiten geht`s hinein in den gähnend leeren Vorderwagen der geschichtsträchtigen DB050 weißen 230S Limo aus dem Fränkischen. Doch zurück zur „Floss de France“. Die präsentiert sich im dritten Teil der Zerlegung total nackig. Spannend ist ihre Rohkarosse schon deshalb, weil sie ein halbes Jahrhundert Alltag in so ´ner Art lebendigem 3d Reparaturlogbuch erzählt.  Teil 1 der Beitragsreihe über diesen W111 finden Sie hier.