Der Mercedes W126 560SEL AMG ist das I-Tüpfelchen auf der Baureihe. wie infernalischer Motorsound, I wie interstellarer Vorwärtsdrang, I wie inflationäre Aufpreisliste, I wie innovative Ausstattung, I wie intelligentes Marketing, I wie interessantes Käuferklientel. Wir erkennen bald, dass es schwierig werden kann, einen W126 als AMG zu authentifizieren. Viele verschiedene Tuning Varianten und Produkte, oftmals fehlende Dokumentation. Sogar die Dialektik behindert zuweilen die Antwort auf die Frage Nummer eins: Wofür steht AMG?

Für Freunde klassischer Mercedes steht AMG für die rote Sau und die Bedeutung des schwäbischen Originals: „Abg´fahra, Modorleischdung ohne End, Garandierd vom Daimlr. Nördlicher steht AMG für Alternativlos, Magisch und Genial, in Ärztekreisen für Antibakteriell, Männlich und Gediegen, auf dem Lande in Kasachstan sagen sie: „Anatol, die Modorr is Guttt.“ Der DB172 farbene W126 ist nur mit einer hauchdünn recherchierten Vorgeschichte ausgestattet. Frage Nummer zwei:  Wann gilt ein Mercedes dieser Baureihe überhaupt als echter AMG? 

Räder, Fahrwerk, Motor mit Dampf, ist er nun ein echter AMG? Antwort A: Aber sicher, hat er den Schriftzug im Tacho?“ Antwort M: „Mir fehlen die Aufkleber im Motorraum.“ Antwort G: „Genau mein Ding. Wenig ARBEIT, viel MOTOR, noch mehr GENUSS.“ Antwort G gewinnt. Der technische Zustand des 560SEL ist ein Highlight, es wurde viel erneuert, fachmännisch durch besseres ersetzt. Grandiose Ausstattung und ein guter Innenraum, der angenehm duftet. Wer das Auto ganz schön haben will, sollte sich um den Streifschuss auf der Beifahrerseite und den Lack kümmern. Der Kotflügel vorne links ist neu und unlackiert. Die Fehlteile im Innenraum sind vorhanden. 

Leider konnte ich den Wagen nicht Probefahren. Zu viel Salz auf der Straße. Hoffentlich kann ich das noch nachholen. Bevor ihn jemand vor meiner Nase weg kauft.   

Video W126 560 SEL (AMG):  Kleiner Rundgang mit Kamera!