Mercedes S123 280TE 444 Sandbeige wurden kaum gebaut , mit Leder Hennarot sind sie einfach nur verdammt selten. So kommt bei der Restauration natürlich nur der Originalfarbton in Frage. 444 Sandbeige ist eine der letzten drei Sonderfarben, die für den 123 beim Jahreswechsel 1981/82 ins Programm aufgenommen werden. Mit Sonderfarben meint Mercedes ausschließlich aufpreispflichtige Unilacke, nicht Standard- oder Metallicfarben. Die beiden anderen „letzten neuen“ Uni Sonderlackfarben waren übrigens 312 Labradorblau und 822 Eibengrün. 

Bei der Entlackung des 280TE entscheiden wir uns gegen das Tauchbad. Stattdessen kommt eine ausgesprochen arbeitsintensive  Kombination aus Eisstrahlen und guter alter Handarbeit zur Anwendung. Funktioniert prima und macht zur Belohnung kaum Spaß. Dafür entlarvt das Strahlen die schwarzklebrige Tubensuppe am Unterboden als Rostkumpanen allererster Sorte. Danach können wir sehenden Auges raustrennen, schneiden, anpassen, einschweißen und schleifen, schleifen, schleifen. 

Für besonders heitere Momente sorgt die Heckklappe. Wir denken kurz und durchaus ernsthaft darüber nach, dieses Kunstwerk durch Aufbringen mehrerer Schichten Klarlack für die Nachwelt zu erhalten. „Patchwork Tailgate 83“ hätte es Warhol genannt. Oder „Spatula stains with Benz“. Beim nächsten Mercedes S123 vielleicht. Der hier ist mit der Lackierung von Karosse und Anbauteilen in 444 Sandbeige einen großen Schritt nach vorne gekommen. Die nächste Folge „Bilder von der Restauration “ gibt es demnächst hier.