Ein Mercedes S123 300TD der riecht, wie Currywurst mit Pommes. 10 Jahre Scheune, davor vom Besitzer fleißig gequält worden, aber wir wollen nicht rumheulen. Wir wollen uns am Glücksgefühl des Scheunenfunds betrinken.  Vorher müssen wir nur mal schnell 5 Liter Opioidpeptide ablassen. Die hatten bei der Entdeckung des Mercedes Kombi die Denkfabrik geflutet, das kleine Einmal eins der Logik aus dem Kurzzeitgedächtnis verbannt. Also was jetzt: restaurieren, reparieren, zerwerten? Oder vielleicht noch ganz anders?

Die erste Probefahrt, der T läuft viel besser, als gedacht. Was Motor und Getriebe betrifft jedenfalls. Fahren tut er aber auch ebenso krumm, wie er aussieht. Ächzend, den Verlust der Bremsflüssigkeit laut beklagend, ein Ramones Konzert an der Hinterachse, Metall auf Metall, Fall Out inklusive, jede Größe, überall. Adaptives Kurvenlicht in sämtlichen Rechtskurven. Weil der Vorderwagen frühzeitig in Richtung Scheitelpunkt zeigt, während das Heck noch ein Weilchen am Bremspunkt picknickt. Mitten auf der Graden. Nächste Station: Hebebühne.

Kaum ist er oben, muss das Auge blitzschnell umdenken. Von Astralsilber auf Schwarzflecken-Rostbraun. Eine Scheißfarbe! Sie entsteht oft, wenn Holzhirn und Vollpfosten in der Garage Bitumen schnüffeln und nachher nicht wissen, wohin mit dem Zeug. Zwei Jahrzehnte nach der Behandlung ist von der Suppe erstaunlich viel erhalten geblieben. Vom Unterboden, den sie schützen sollte, nicht. Damit schnellt das Überlebensbarometer des 300TD  von Restauration über Reparation auf Z wie Zerwerten. Oder haben wir noch ´ne andere Idee? Mehr dazu in Kürze in den NEWS. Dort gibt es auch  Teil 1 der Story zum 300TD, „die Pommesbude erster Akt“.