Das almandinrote Blechkleid unseres W124 Daily Drivers erzählt davon, dass dieser E220 einst einem echten Krieger gehörte. Einem dieser brettharten Kampfeinparkern, die sich mit jedem Poller messen, denen kein Garagentor zu breit, kein Parkplatz zu eng, keine Tiefgarage zu groß und keine Stoßstange zu heilig ist. Der moderne Spengler nennt diese Form sinnloser Verdellung BEULINISMUS. Ein Leiden, das in den meisten Fällen nach Erreichen des Rentenalters auftritt. Wenn der Starrsinn immer größer, der Wagen immer breiter und die Einfahrt immer schmaler wird.

Dabei muss es im Leben dieses W124 gruselige Alltagsszenen gegeben haben. Rechte Seite, Parklücke rückwärts rein, Stoßstange Feind, BUMM. Radlauf hinten links, Pfeiler Tiefgarage, SCHRABBEL. Vor dem Supermarkt die Schlüssel in der Hosentasche vergessen, ZACK die Tüten auf den Kofferraumdeckel gewuchtet, KRAWUMM.  So kommt es, dass dem 220er aus seiner Zeit unter dem Kommando von SERGEANT SCHEPPER Narben geblieben sind, die mit umfangreich treffend bezeichnet sind. Will man den 124 wieder ganz schön, müssen Blech und Lack unterhalb der Fensterleisten überarbeitet werden. Ob wir und wenn ja wann wir das machen, erfahrend Sie demnächst in den Sternwarter NEWS.